Balance für Körper und Geist – Mit Meditation Stress abbauen

Das Gedankenkarussell dreht sich und dreht sich und dreht sich. Du hast keine ruhige Minute, nicht mal im Schlaf. Schnelllebigkeit im Job, der ständige Druck, perfekt sein zu müssen, sind meist die Auslöser für ein solches Befinden. Um mal wieder aufatmen zu können, Deine Gedanken zu sortieren und zum Schweigen zu bringen, empfehlen wir Dir, zur Meditation zu greifen.

Befreie Deinen Kopf und Körper von Stress, lauten Gedanken und Unruhe

Meditation ist mehr als nur rumzusitzen. „Durch Meditation können wir üben, mit negativen Gedanken und Gefühlen umzugehen. Wir lernen uns selbst kennen, finden so leichter unseren Platz im Leben und es geht uns allgemein deutlich besser“, beschreibt Ulrich Hoffmann seine Erfahrungen in seinem Buch „Mini-Meditation“. Mit regelmäßigen Meditationen kannst Du also lernen, Dich von den Schwierigeiten des Alltags zu befreien und in Dein Inneres zu gehen, zu horchen, wie es Deinem Körper und Deiner Seele geht.
Bei der Meditation steht kein analytisches Denken im Mittelpunkt, so wie es vielleicht in Deinem Alltag der Fall ist. Beim Meditieren geht es um das Sein – um das Hier und Jetzt. Es ist nur wichtig, was jetzt gerade ist. Nur so kann sich Deine Schale des Stresses und des Drucks Stück für Stück lösen. Oft findest Du dabei auch einen Zugang zu wichtigen Fragen Deines Lebens. „Seitdem ich meditiere, wird mir immer öfter klar, warum mich etwas berührt oder belastet“, schildert Ulrich Hoffmann.

Meditieren für Körper, Geist und Seele

Du verbindest Meditation nur mit dem Buddhismus und somit als etwas Religiöses? Da liegst Du gar nicht so falsch. Die Wurzeln der Meditation befinden sich tatsächlich in der Religion, dem Buddhismus. Doch das heißt nicht, dass Du, um deine innere Ruhe zu finden, religiös sein musst. Meditation ist wohl eher eine Lebenseinstellung, die jeder von uns erreichen kann.
Meditieren ist gut für Körper, Geist und Seele. Was das regelmäßige Praktizieren positiv verändern kann, zeigt Dir unsere kleine Auflistung.

  • Meditation verbessert die Gesundheit der Zellen
  • Meditation senkt den Blutdruck und die Anzahl der Stresshormone im Blut
  • Meditation wirkt gegen Schmerzen
  • Meditation hilft dem Verdauungssystem
  • Meditation regt im Gehirn die Bildung neuer Verbindungen an. Dazu gibt es verschiedene spannende Studien mit langjährigen Praktizierenden, inwiefern ihre Gehirne im Vergleich zu denen der Kontrollgruppen anders beschaffen sind
  • Meditation hilft nachweislich gegen Depressionen, Burn-out und Suchtverhalten
  • Meditation stärkt Deine Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, sodass Du Neu-Erlerntes oder Informationen aus einem Gespräch schneller und leichter verarbeiten kannst
  • Meditation verschafft Dir innere Ruhe und eine Distanz zum Alltag, sodass Du Dich und Deinen Körper viel deutlicher wahrnehmen kannst

Meditation ist frei von Zwängen

Beim Meditieren bist Du keinen Regeln ausgesetzt. Du musst keine Räucherstäbchen aufstellen, Dich in den Lotussitz begeben oder es Dir auf Meditationskissen bequem machen. Du kannst es machen, wenn es Dir Freude bereitet. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig, um in einen meditativen Zustand zu gelangen. Alles, was Du brauchst, ist Deine Offenheit und Neugierde gegenüber der Erfahrung des Meditierens. Von daher: Meditiere immer frei von jeder Absicht, sprich ohne Erwartungshaltung, ohne Druck, ohne Zwang. Meditiere, wann Dir danach ist und wie lange Du es als richtig empfindest. Mönche versenken sich zum Beispiel während eines Retreats über Stunden in sich selbst, manchmal reicht aber auch schon eine dreiminütige Meditation auf dem Weg zur Arbeit. Schön ist es, das können wir Dir aus eigener Erfahrung sagen, wenn Du Dir regelmäßig etwa 20 Minuten Zeit dafür nimmst.

Mit Meditation Bewusstsein für Dich selbst schaffen

Ähnlich wie beim Yoga gibt es auch in der Meditation unglaublich viele verschiedene Praktiken. Eine beliebte unter ihnen, auch bei Anfängern, ist die Achtsamkeitsmeditation. Hier geht es darum, dass Du Deine Aufmerksamkeit bewusst auf Deinen Atem, Deinen Körper, Deine Gedanken, Deine Gefühle oder die Umgebung lenkst – ohne eine Wertung vorzunehmen. Beobachte das Geschehen auf eine vorurteilsfreie, offene und freundliche Weise. Du lässt Deine Wahrnehmungen einfach kommen und vorbeiziehen, wie die Wolken am Himmel, lehnst sie weder ab noch hältst Du sie fest. Solltest Du während der Meditation in Dein Gedankenkarussell kommen, macht das nichts. Das kann passieren. Wichtig ist nur, dass Du während der Meditation versuchst, es wieder loszuwerden. „Bei der Meditation geht es nicht um den Versuch, irgendwo hinzugelangen. Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben, genau dort zu sein, wo wir sind, und genauso zu sein, wie wir sind, und desgleichen der Welt zu erlauben, genauso zu sein, wie sie in diesem Augenblick ist“. So beschreibt es Jon Kabat-Zinn, einer der bekanntesten westlichen Lehrer für Achtsamkeitsmeditation.

Atemmeditation schafft Achtsamkeit

Die Atemmeditation ist eine Achtsamkeitsmeditation und ein Klassiker. Dieser Form wird nachgesagt, dass sie relativ einfach ist und besonders schnell gegen Stress wirkt. Hierbei musst Du lediglich achtsam gegenüber Deinem Atem oder besser gesagt gegenüber Deinem natürlichen Atem-Rhythmus sein. Wichtig ist zu beachten, dass Du mit der Meditation nicht Deinen Rhythmus änderst, sondern diesen einfach nur neutral und wertfrei beobachtest.

So beginnst Du Deine Meditation  

  1. Nimm‘ Deine Meditationshaltung ein. Du kannst mit gekreuzten Beinen und den Händen auf den Oberschenkeln sitzen, aber auch auf einem Stuhl. Dein Rücken ist dabei gerade, so als ob er sanft von einer Schnur nach oben gezogen wird. Du kannst auch im Liegen meditieren, wobei da die Gefahr besteht einzuschlafen. Die Augen kannst Du schließen oder leicht geöffnet lassen, sodass Du Deine Umgebung verschwommen erkennst.
  2. Beobachte Deinen Atem, ohne ihn zu verändern. Nimm‘ jeden Atemzug wahr: Ich atme ein – ich atme aus, ich atme ein, ich atme aus… Achte nach einer Weile auf die Übergänge zwischen dem Ein- und Ausatmen: Einatmen – Atempause – Ausatmen, Einatmen – Atempause – Ausatmen…
  3. Dehne Deine Selbstbeobachtung aus. Fragen, die Du allerdings nicht konkret beantworten musst, helfen Dir dabei, achtsam für den Atem zu sein. Atmest Du langsam oder schnell? Tief oder flach? Merkst Du den Luftstrom, wie er durch Deine Nase fließt? Ist die Luft kalt oder warm? Sind Deine Lippen ein wenig geöffnet? Merkst Du, wie sich Dein Brustkorb weitet oder sich gar Dein Bauch wölbt? Was ist angenehmer: das Ein- oder Ausatmen?
  4. Lenke Deine Aufmerksamkeit jetzt wieder auf Deinen Atem wie in Schritt 2 beschrieben.
  5. Meditiere, so lange es sich für Dich richtig anfühlt. Wie im obigen Teil bereits erwähnt, empfehlen wir ungefähr 20 Minuten. Für den Anfang reichen allerdings auch 10.
  6. Kehre langsam in Deine Umgebung zurück. Nimm‘ Dir noch einen Moment, um die Meditation nachklingen zu lassen.

Wenn Du Dich lieber mithilfe einer geführten Atemmeditation mit dem Praktizieren vertraut machen möchtest, findest Du Anleitungen und Videos dazu im Netz.

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